AG-Treffen 2021/06/23: Deutschen Bergbau-Museum Bochum: Projekt montan.dok 21
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Mitgliederliste
Neues Mitglied: Vitaly Vedernikov
Begrüßung und Bericht zur Öffentlichkeitsarbeit
- AG3D ist ein Jahr alt
- letztes Jahr beim BHT entstanden
- dieses Jahr hat sich die AG3D beim BHT vorgestellt
2 & 3D Photography Tagung
- wird am Rijksmuseum durchgeführt
- Wunsch wurde geäußert, eine Möglichkeit des Austauschs zu schaffen -> AG3D ist auch international gefragt
Offene Runde
Werkstattbericht MUT
- David Kühner: Nachfrage: Werkstattbericht Museum der Universität Tübingen
- Stichpunkt: Infrastruktur der Universität
- Maria: beim nächsten Mal werden neue Termine ausgemacht
- Maria: Wenn ihr etwas vorstellen wollt, einfach an uns kommunizieren, auf verschiedenen Wegen.
Fragen im Plenum
- Robert: Es gibt keine langweiligen Fragen: Alle sollten Fragen stellen, insbesondere derer, die am Anfang stehen.
- Zu Beginn ist vielleicht gar nicht deutlich, was alles das Ziel sein kann
- Jede Frage ist wertvoll für ein Bild verschiedener Sichtweisen
Werkstattbericht Maren Vossenkuhl
Video
Kombination zweier Verfahren
- Structure from Motion
- Handscanner: Artec Spider für kleinere Objekte & Artec Leo für etwas größere Objekte
- beide Scanner sind kombinierbar (nutzen selbe Software): Artec Studio 15
- Fragen: Probleme bei den Verfahren, Zeitaufwand, Endqualität
- Mehrwerte für die Sammlung: Sammlungsdokumentation
- Konservierung: Objekte müssen nicht angefasst werden
- Gefährdete Objekte können gesichert werden
- Restaurierung: Vergleiche ziehen: Wie hat sich das Objekt im Laufe der Zeit verändert?
Bestand
- ca. 900 Objekte
- Vorgehen: Untergruppen gebildet durch Kategorisierung (siehe Folie)
- Anschauungsmodell
- Diorama
- Schnittmodell
- Funktionsmodell
- Überschneidungen der Kategorien sind gegeben, aber die Einteilung unterstützt das Digitalisierungsverfahren, um eine Übersicht darüber zu haben, welche Arten von Objekten gescannt werden
zeigt: Modell
- Wegen Hohlräumen wurde der Scan weniger gut voreingeschätzt, aber es funktionierte recht gut entgegengesetzt der Erwartung
zeigt Modell einer Sprengkapsel
- Prognose: Feine Stellen werden eventuell schlecht dargestellt, bewegliche Teile könnten problematisch sein
- Ergebnis: Besser, aber:
- Textur: Farbe wurde nicht gut übertragen
zeigt Modell
- Bewegliche Teile: Kette
- Herangehensweise: Kette lösen? -> konservatorisch schwierig
- Problem: sobald Bewegung im Scanvorgang ist, lassen sich die Scans nicht kombinieren
- bei anderen beweglichen Objekten wurden gute Erfahrungen gesammelt, wenn man sie aufhängt
zeigt Modell Fördertrog
- bei kleinerem Modell keine Probleme, bei größerem Modell schon
- großes Modell zeigt wenig Details
- sehr ähnliche Objekte werden dennoch unterschiedlich erfasst
- oft ist es schwierig, zu erkennen, was sich gut umsetzen lässt
zeigt: Modell Oberschenkelprothese
- transparentes Kunstharz: Gar keine Darstellung, nur Umrisse
- Auch mit Photogrammetrie mit Klebepunkten hat es nicht funktioniert
Vergleich Structure from Motion & Scan
- Handscanner Ergebnis: schlechter als erwartet
- Kohle wurde gar nicht erfasst
- Rad wurde kaum erfasst
- Ledergurt wurde nicht durchgängig erfasst
- Arbeitsaufwand: 2-3 Stunden
- Bessere Umsetzung war mit den Scannern nicht möglich
- Kleiner Scanner hat weniger Probleme mit Details
- Größerer übergeht kleinere Details komplett
- ähnliches Objekt mit Sfm aufgenommen: Ergebnis viel detailgetreuer
- anfangs war das Rad kaum möglich, durch Drehung des Rades konnte man einzelne Aufnahmen machen und später integrieren, um das Rad zu erfassen
- Zeitaufwand: 20 Arbeitstage
- Rechenzeit: relativ hoch
Zwischenfazit
- Beide Verfahren kombinieren ist gewünscht, aber noch nicht getestet
- Bei komplizierteren Objekten werden die Scans nicht so genau, dass es für wissenschaftliche Zwecke ausreicht, zu Dokumentationszwecken reicht es nicht aus
- Ist Zustand erfassen: weiterhin möglich
- Herausforderungen: Spiegelungen, Hohlräume, Details, schwarze Oberflächen, bewegliche Teile
- SfM liefert bisher bessere Ergebnisse als die Scanner bei komplexeren Modellen
- bei simpleren Modellen zieht sie allerdings den Handscanner vor, da Unterschiede nicht groß und Zeitaufwand deutlich geringer
- Objektauswahl muss bedacht werden -> Zeitaufwand
- Kommunikation nach außen / Vermittlung möglich
Diskussion
Fragen / Anregungen
- Workshops / Literatur, die gut verständlich für Beginnende ist, wäre hilfreich
- gibt es von Museumsseite Workshopangebote?
- Was steckt eigentlich hinter den Funktionen: Haben die Funktionen bei den verschiedenen Softwares die gleiche Benennung? Unterscheiden sich Bezeichnungen?
- transparende Objekte: Sprays – woher weiß ich, ob das konservatorisch in Ordnung ist?
- Hohlräume: gibt es eine einfache Umsetzung?
- an andere, die Artec Scanner benutzen: Haben wir Leute in der Gruppe, die auch aus dem Museum kommen und ähnliches vorhaben? Gemeinsame Überlegungen?
Spiegelungen
- Maria: Erfahrungswerte aus Gyrolog: Es gibt tausende Sprays, bei denen nicht deutlich wird, was die Inhaltsstoffe sind
- Restaurator:innen wurden zu Rate gezogen
- Cyclododecan Spray wurde genutzt, kann rückstandslos benutzt werden
- Erst mit Testobjekten probiert, dann mit Sammlungsobjekten
- ABER wird nicht mehr hergestellt, kann man das noch irgendwo kaufen?
- gute Erfahrungen
- Robert: Möchtest du, Maria, die Recherche zu den Sprays mit uns teilen?
- Maria: willigt ein, etwas zusammen zu stellen
- Maren: Unsicherheit wegen der nicht sichtbaren / verständlichen Inhaltsstoffe der zahlreichen Sprays
- Thomas: Armoniumchlorid wurde oft verwendet, ist nicht für jede Oberfläche geeignet: funktioniert gut für Kunststoffe, nicht für organische Stoffe
- CT Techniken werden im CeNak genutzt, um transparente Teile zu erfassen
- Vortrag war erhellend, weil gezeigt wurde, dass die Artec Scanner nicht für museale oder wissenschaftliche Zwecke geeignet sind
Zeitaufwand
- Zur Figur mit Wagen: Größe 30x 50 cm
- 20 Arbeitstage mit Rechenzeit? Wie viel wurde denn wirklich von der Kollegin daran gearbeitet?
- würde es jetzt schneller gehen wegen der gesammelten Erfahrungen?
- Maren:
- Arbeitszeit ist gemeint, Rechenzeit von Arbeitszeit kann sie nicht genau trennen, würde aber bei der Kollegin nachfragen
- Beim Scannen hält sich die Zeit in Grenzen
- Zeitaufwand wäre auch heute noch genau so, weil das Objekt komplex war (SfM)
- Beim Scan würde es jetzt vermutlich schneller gehen aufgrund von Erfahrungswerten mit dem kleinen Scanner
Methodenvergleich
- Maren: Methodenvergleich: Im Rechner passiert beim Scan und SfM das gleiche – Ziel ist wichtig, vorzudefinieren: Qualität muss vor der Digitalisierung bedacht werden
- Photogrammetrie: Winkel darf nicht zu flach sein bei Aufnahme
- Artec Scanner ist hier eine Blackbox, man kann nicht eingreifen - das ist problematisch
- Vorteil Photogrammetrie: Einstellungen können genau kontrolliert werden
- Artec Einstellungen der Kamera etc. nicht möglich
- Wenn Photogrammetrie einmal eingestellt, kann das aber auch verhältnismäßig schnell umgesetzt werden
Thomas:
- Artec Spider sind für andere Nutzen gemacht
- Hinterschneidungen und Durchdringungen werden nicht abgebildet / System ignoriert diese -> problematisch
- Man darf nicht zu viel vom Scanner erwarten
Was können die verschiedenen Scanner?
- kleiner Scanner: Kann man näher an das Objekt mit dem kleinen Scanner? Wird es dadurch dichter?
Maren:
- Sobald man zu nah ran geht, unterbricht der Scanner die Aufnahme und Scans werden einfach irgendwie miteinander verrechnet
- größerer Scanner hat ein Display, auf dem man sieht, ob man eventuell zu nah ist und verrechnet nicht einfach die Aufnahmen miteinander
Marleen:
- Eigene Erkenntnis: Objekt muss großen Teil des Bildes ausfüllen
Claus:
- Beide Scanner haben unterschiedliche Kalibrierungen: Beide scannen mit einer festen Auflösung, Spider hat eine feinere Textur, weil er näher dran ist
Thomas:
- Farbtreue: Geräte sind nicht auf Farbtreue ausgelegt
- Sehr stark abhängig vom Umgebungslicht
- Man kann nicht mit einem Colorchecker arbeiten
- Farbtexturen / Messungen sind nicht exakt möglich
Maren:
- Farbigkeit ist oft ein Problem
- Wenn sich die Nachbearbeitung in Grenzen hält, ist es in Ordnung, aber wenn zu viele Fehlstellen existieren, wird das Objekt auch nicht adäquat wiedergegeben
Thomas:
- Entscheidung für Photogrammetrie: Vorteil: Wenn man einmal die hochqualitativen Bilder hat, kann man anschließend mit verschiedener (neuer) Software immer wieder neue Modelle erstellen
Claus:
- Aber nicht alle Objekte sind geeignet für Photogrammetrie: kontrastarme Objekte
Thomas:
- Gute Erfahrungen auch mit kontrastarmen Objekten
Photogrammetrie
- Photogrammetrie: Jedes Foto muss eigens kalibriert werden
- Wenn man gute Bilder braucht, braucht man große Linsen, verschiedene Einstellungen etc. vs. die Festbrennweiten von Artec
Robert:
- Photogrammetrie & Scannen bei DAMM -> stellt er auch gern vor.
- Scanner können kombiniert werden?
Maren:
- Man öffnet ein neues Projekt in der Software, wenn man mit dem Spider scant, lädt er diese automatisch in das Projekt
- Scans des Leo können in das Projekt rein geladen werden und es macht keinen Unterschied, woher die stammen
Warum diese Scanner?
Maren:
- Anderes Projekt hatte diese Scanner bereits angeschafft und es wurde sich angeschlossen
Maria:
- Übersicht über verschiedene Scanner, welche was können etc. wäre wünschenswert.
David:
- Versuch des Vergleichs: Selbe Objekte werden mit verschiedenen Scannern erfasst
- Vergleiche haben sehr viel geholfen
- Perspektive: Scannerübersicht mit Anschauungsmaterial?
- Ilja hatte eine ähnliche Idee beim letzten Mal
- Haushaltsobjekte können genutzt werden
Erfahrungen mit Infrarotscan
Robert:
- Erfahrung mit Infrarotscannern: Geometrie
- Für Textur dann in Kombination mit Photogrammetrie
- Stellt ihr schon Objekte zur Verfügung?
Maren:
- Meist auf Sketchfab nur mit direktem Link
- Aktuell wird ausgelotet, welche Standards für die Beschreibungen genutzt werden sollen
Exkurs: Nasspräparate?
Claudia Sarge:
- Hat jemand Erfahrung mit Nasspräparaten?
Ilja:
- Erfahrungen mit CT Scans von Alkoholpräparaten in Berlin im Naturkundemuseum
Franziska:
- Funktioniert eine Kombination mit Dienstleistern oder wird oftmals alles inhouse gelöst?
Robert:
- Bei DAMM machen sie alles selbst
Maria:
- auch alles selbst gemacht, bildet sich aber aus für Dienstleistung
Franziska:
- Beratung für Sammlungen: Sammlungsleiter möchte nicht selbst scannen, wie findet man da zusammen?
Maria:
- bietet Unterstützung an, besonders attraktiv: kommen aus der Wissenschaft -> Dienstleistung für die Wissenschaft
Miroboard
- Aufgabe zum nächsten Mal:
- Matrizen anreichern
- Mit Namen
- Maria:
- Das Miroboard ist als ein Whiteboard zu verstehen, man kann einfach ändern, Fragen stellen, anreichern (auch ohne Namen im
- Ilja:
- Vorschlag: Gleich eine Vernetzung davon, wer Ahnung von Software, Techniken nutzen und sich gut auskennen